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Wie studiere ich die Bibel?

Tipps zum Bibellesen

Für einen unerfahrenen Leser ist es sehr leicht, die Bibel in die Hand zu nehmen und zu entscheiden, dass sie schwer zu verstehen ist. Sie ist nicht in demselben literarischen Stil geschrieben wie die Romane von heute, und sie dient auch nicht der reinen Unterhaltung, wie so vieles, was wir heute lesen. (Du wirst keine Titel finden wie „Du wirst nicht glauben, was Jesus als nächstes tut“ oder „13 Wege, wie dein Glaube wie der von Rahab sein kann“). Nein, die Bibel ist viel tiefgründiger, und ihr literarischer Stil ist zwar nicht auf Anhieb zu verstehen, eignet sich aber für eine Betrachtung zum Nachdenken. Zum Beispiel:

„Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet!“

Es stimmt, dass die Bibel nicht mit Blick auf die heutigen Leser geschrieben wurde, doch geht es in den Lehren der Bibel um Fragen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe – Konzepte, die Zeit und Raum übersteigen. Auch wenn der literarische Stil „epochenspezifisch“ sein mag, sind die Lehren nicht nur für die ursprüngliche Leserschaft gedacht. Es gibt eine zeitlose und unveränderliche Wahrheit in diesem Wort Gottes, die für jedes Publikum, das ihr begegnet, relevant ist und bleiben wird.

 

Der obige Vers, Lukas 12,49, sind Worte Jesu, die nicht einfach zu verstehen sind. Wenn wir ihn wörtlich nehmen, würden wir Jesus für einen Brandstifter halten. Das Feuer bezieht sich hier jedoch auf das Feuer des Wortes. Jesus wünschte sich, dass das Feuer des Wortes bereits in den Herzen der Menschen entfacht sei.

„[Gott] der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“

„Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; 29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“

Der Apostel Paulus beschreibt einen erstaunlichen Gegensatz zwischen dem Buchstaben und dem Geist. Der Buchstabe zeigt sich nach außen, während der Geist nach innen wirkt. Er sagt, der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

 

Ein wahrer Jude, was wir in dem Sinne verstehen können, dass ein wahrer Christ gemeint ist, zeigt seinen Glauben nicht äußerlich, sondern innerlich. Ein wahrer Christ wird nicht durch die Beurteilung seiner äußeren Handlungen (der Buchstabe) erkannt, sondern durch das, was in seinem Herzen ist (der Geist). Sein Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott, der das Herz ansieht (1. Samuel 16,7). Das Innere, das Herz und der Geist, zählen mehr als das Äußere.

 

Geistliche Nahrung ist in der Schale des Buchstabens enthalten. Wir müssen bedenken, dass der Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht. Wir dürfen nicht nur auf die Schale schauen, sondern müssen das darin enthaltene Geistige essen. Wir brauchen diese geistliche Nahrung, damit unser Geist gesund bleibt und wächst.

Frag "Warum" nicht "Wie"

Es ist wichtig zu wissen, dass die Bibel kein wissenschaftliches Lehrbuch ist. Beachte, dass die Bibel und die Wissenschaft nicht unvereinbar sind – es gibt zahlreiche Beispiele für wissenschaftliche Gesetze, die die biblische Weltanschauung unterstützen – aber der Schwerpunkt der Bibel und der Wissenschaft sind unterschiedlich. Die Bibel gibt uns Antworten auf unsere „Warum“-Fragen, wie z. B. „Warum ist diese Welt entstanden“ und „Warum bin ich geboren“. Die Wissenschaft erforscht das „Wie“, z. B. „Wie ist diese Welt entstanden“ oder „Wie entsteht ein menschliches Leben?“ Durch das Studium der Bibel können wir die wichtigsten und grundlegendsten Fragen über die Existenz der Menschheit erforschen. Die Bibel enthält die tiefgründigsten Antworten, um die Welt, die Geschichte und die Menschheit richtig zu verstehen.

„Und ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils.“

Die Bibel kann mit einem Brunnen des Heils verglichen werden. Es gibt nichts Erfrischenderes als kühles, klares Wasser, wenn wir durstig sind. Wir sollten das erfrischendste, klarste Wasser aus den Tiefen des Brunnens schöpfen, um den Durst unseres Geistes zu stillen. Das Wasser löscht unseren Durst, aber der Brunnen ist auch wichtig. Ohne den Brunnen gäbe es keine Möglichkeit, das Wasser zu erreichen. Man könnte sagen, der Brunnen ist wie der Buchstabe der Bibel und das Wasser ist ihre geistige Bedeutung und Lehre. Wenn wir den Brunnen pflegen, indem wir die Bibel studieren und verehren, können wir weiterhin das kühle Wasser schöpfen, das unseren Durst stillt.

 

Die Bibel ist ein geheimnisvolles Buch. Die Tiefe der Antworten dieses Buches hängt von der Tiefe der Fragen ab, die die Suchenden stellen. Wenn unsere Fragen und unsere Hingabe oberflächlich sind, werden die Antworten, die wir erhalten, oberflächlich sein. Wenn wir aber tiefe Fragen an die Bibel stellen und sie mit Leidenschaft studieren, können wir in ihr tiefe Antworten finden. Die Bibeltexte enthalten Wahrheit und Weisheit, welche sich Schicht für Schicht stapeln. Wir sollten versuchen, die Bibel tiefgründig zu lesen und gewichtige Fragen zu stellen, wenn wir tiefgründige Antworten erhalten wollen. 

 

Das Gleichnis vom Sämann aus Matthäus 13 enthält geistliche Weisheiten für diejenigen, die Bibelunterricht geben oder erhalten.

„Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. 4 Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. 6 Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. 8 Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!“

Dies ist ein Gleichnis von Jesus. Jesus erklärt dieses Gleichnis im selben Kapitel.

„Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. 4 Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. 6 Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. 8 Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!“

Uns diesem bewusst, sollten unsere Herzen wie das gute Erdreich sein, welches den Samen aufnimmt. Lukas erklärt dies noch detaillierter.

„Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren.“

Es ist notwendig, ein feines und gutes Herz vorzubereiten, um sicherzustellen, dass der Same des Wortes in den Boden unseres Herzens gepflanzt wird, der eine hundert-, sechzig- oder dreißigfache Ernte hervorbringen kann.

 

Wenn wir wissen, dass wir ein gutes Herz haben müssen, sollten wir uns vergewissern, was ein gutes Herz in den Augen Gottes ist.

„Und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!“

Gott ist unser Elternteil. Ein kleines Kind ist völlig abhängig von seinen Eltern. Ohne einen Elternteil kann es nicht überleben. Unser Herz sollte wie das Herz eines Kindes sein, weder arrogant noch prahlerisch in Bezug auf unsere eigenen Stärken, so dass wir geistlichen Segen von unserem Vater Gott empfangen können. Ein kleines Kind hat immer ein offenes Herz und ist bereit, die guten Dinge anzunehmen, die zu ihm kommen. Mögen unsere Herzen so offen sein für das Wort Gottes, während wir die Reise fortsetzen, um das Wort Gottes tiefer zu verstehen.